LAST SOUL ULTRA 2025 von Kim Gottwald
- Oliver Ehmannn

- 5. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Last Soul Ultra Backyard Marathon 2025 - Der Kampf gegen mich selbst
Nur vier Wochen vor dem Start kam die Nachricht. Ich darf beim Last Soul Ultra Backyard Marathon von Kim Gottwald starten durch ein Gewinnspiel! 100 Teilnehmer, ein Format, das gnadenlos ehrlich ist, 6,7 Kilometer pro Stunde, wer es nicht rechtzeitig ins Ziel schafft oder nicht erneut startet, ist raus. Der letzte, der steht, gewinnt.
Ich hatte also kaum Zeit, mich gezielt vorzubereiten. Eine einzige Simulation über sieben Runden (48 km) habe ich vor dem Rennen absolviert. Mein wöchentliches Laufvolumen lag zwischen 80 und 120 Kilometern, aber ein gezieltes Last Man Standing Training war kaum möglich. Trotzdem war ich top motiviert. Ich wollte sehen, wie weit ich komme mit dem, was ich habe.
Das Rennen - Kälte, Regen und pures Durchhaltevermögen
Gestartet wurde mittags um 12 Uhr, und die ersten Stunden liefen richtig gut. Es war kühl, nass und herausfordernd, aber die Stimmung unter den Läufern war großartig.
Runde für Runde lief ich konzentriert und fokussiert, einfach im Flow.
Mit jeder Runde hatte man genau eine Stunde Zeit, um erneut zu starten. Wer zu spät kam oder aufgab, war raus.

Ich fühlte mich körperlich stark, doch meine Ernährung wurde schnell zum Problem.
Da es vor Ort keinen richtigen Strom gab, war die Verpflegung improvisiert. Ich setzte auf Gummibärchen, Nutella to go und Fünf Minuten Terrinen und das rächte sich.
Ab der elften Runde reagierte mein Körper. Übelkeit, Erbrechen und Kälte. Durch den Dauerregen kühlte ich aus, und obwohl meine Beine topfit waren, musste ich aufgeben.
Ich kam in der 11 Runde nach 58 Minuten ins Ziel, zwei Minuten vor der nächsten Startzeit. Theoretisch hätte ich weitermachen können, praktisch war mein Körper leer.
Das Ergebnis 11 Runden, 73,7 Kilometer und wertvolle Erkenntnisse
Ich lief 73,7 Kilometer, elf Stunden lang, von Mittag bis spät in die Nacht.
Meine Beine hätten mich locker noch weitergetragen doch mein Körper zeigte mir deutlich, Ernährung und Vorbereitung sind genauso wichtig wie Training.
Trotzdem war das Rennen ein absolutes Highlight. Diese Atmosphäre, das mentale Spiel, der stetige Rhythmus einfach nur geil.
Ich habe unglaublich viel gelernt, vor allem über die richtige Vorbereitung.
Vorsorge ist besser als Nachsorge.
Lieber Klamotten rechtzeitig wechseln, bevor sie kalt werden.
Fußbäder in der Vorbereitung helfen, Schmerzen vorzubeugen.
Auf den Körper hören, statt ihn zu ignorieren.
Einen klaren Ernährungsplan pro Runde haben mit Kalorien, Salz, Süßem und Flüssigkeit im Wechsel.
Diese Learnings nehme ich mit. Und eines ist sicher.
Beim nächsten Mal knack ich die 100 Kilometer! 💥
Oliver Ehmann



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